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Der nachfolgende Zeitungsartikel stammt aus der Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 01. März 2014

Kampffische und Garnelen

Viele große und kleine Besucher bei der Zierfischbörse in Wustrow

Wustrow Rote und blaue Kampffische schwimmen einsam in kleinen Becken. Ihre langen Flossen schwingen im Wasser, während sie Runde um Runde drehen, die Fische stoppen nur, wenn sie ihr eigenes Spiegelbild erblicken. Ein potenzieller Feind? Würde man die Fische in einem Aquarium zusammensetzen, würden sie gleich aufeinander losgehen. Die Kampffische würden ihrem Namen dann alle Ehre machen und kämpfen, bis der Stärkere gesiegt hat. Das geschah bei der 46. Zierfischbörse des Aquarien- und Terrarienvereins Lüchow-Dannenberg in der Grundschule in Wustrow aber nicht. Die Besitzer setzen Kampffische nicht zusammen, weil die im Extremfall erst voneinander ablassen würden, wenn einer von ihnen tot ist.
Seit 13.3.1994 findet diese Börse bereits statt, bei der Zierfischliebhaber ihre selbst gezüchteten Tiere zum Verkauf anbieten. Bis zu 400 Besucher schauten auch diesmal wieder vorbei. Gerade das jüngere Publikum war begeistert, wenn es die bunten Fische in ihren Aquarien beobachtet.
Friedlicher als bei den Kampffischen ging es bei den Welsen und Garnelen zu, die sich der 13-jährige Thiemo für sein Aquarium zu Hause aussuchte. Zwei weitere Tierarten, "um den Bestand im Becken zu Hause zu erweitern", erzählte sein Vater Stefan Schröder. Garnelen waren bei den Besuchern besonders beliebt an diesem Morgen. In transparenten Plastikbehältern, die an durchsichtige Getränkebecher erinnern, schwammen die Tiere um grüne Wasserpflanzen herum. Mit ihren langen Antennen und ihren großen Augen wuselten die krebsartigen Tiere durch das Wasser. Neben buschigen Pflanzen, langen Algen oder roten und schwarzen Guppys wurden diverse andere Wasserbewohner wie Frösche und Posthornschnecken angeboten.
Während die Besucher von Aquarium zu Aquarium gingen, um die Fische zu bestaunen, hörte man ab und zu Eltern, die ihre Kinder ermahnten, wenn sie zu eifrig gegen Beckengläser hämmerten. Das Herausfischen, der Transport und das Umsetzen in ein fremdes Aquarium sind bereits genug Stress für die Tiere, erklärte eine Ausstellerin. Da sollte man ihnen zusätzliche Druckwellen ersparen.
Stress blieb bei den Ausstellern zum Glück aus. Der Kontakt zu anderen Zierfischfans und die Freude am Züchten von Zierfischen: Das sind die Gründe, warum Aussteller wie Karl-Heinz Rähr zweimal im Jahr zur Zierfischbörse nach Wustrow kommen. Er sei "nicht kommerziell orientiert", sondern mache es "aus Spaß an der Freude". Zu dem einen Aquarium, das Rähr mit seiner Frau zu Beginn besaß, kamen bald viele weitere hinzu. Aus dem Hobby, Zierfische zu halten, wurde die Leidenschaft, sie zu züchten. Aus den zwei, drei Aquarien, in denen er seine Tiere auf Börsen ausstellte, waren bald 22 Becken wie auf der Ausstellung in Wustrow geworden. Seit 19 Jahren kommt der Zierfisch-Liebhaber schon in die Kleinstadt: Er habe noch keine einzige Börse verpasst. Die Fahrt aus Hannover nehme er dafür gerne in Kauf, lächelte er. Schließlich seien Freundschaften zu den Vereinsmitgliedern und den Ausstellern entstanden, die gepflegt werden müssten. Der Aquarien- und Terrarienverein Lüchow-Dannenberg hat 23 aktive Mitglieder und viele freiwillige Helfer, die dafür sorgen, dass Veranstaltungen wie die Zierfischbörse oder Vereinsausfahrten stattfinden können.


Die auffallenden orangefarbenen Schwertträger wurden bei der Zierfischbörse in Wustrow in großer Zahl angeboten. (Aufn.: S. Kopka)


Viele Kinder und Jugendliche schauten sich im großen Angebot bei der Zierfischbörse in der Grundschule Wustrow die Tiere in den zahlreichen Aquarien an. (Aufn.: S. Kopka)


Aquarien- und Terrarienverein Lüchow-Dannenberg

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